Der Umbau der ehemaligen Shell Rheinland Raffinerie zum Energy and Chemicals Park Rheinland schreitet voran. Als nächsten Schritt plant die Shell Deutschland GmbH, den Standort Wesseling rohölfrei zu machen.
Mit neuen oder umgewidmeten Anlagen soll künftig der Rohstoff Erdöl ersetzt werden. Für mehr CO2-freie oder-arme Produkte kommen zunehmend Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe sowie biogene Einsatzstoffe zum Einsatz. Dafür sollen bestehende Anlagen abgebaut, neue geschaffen und vorhandene umgerüstet oder umgewidmet werden. Die Planungen für die Einstellung der Rohölverarbeitung befinden sich noch am Anfang. Eine finale Investitions-Entscheidung steht noch aus.
Die Mitarbeiter wurden heute über die Pläne informiert, die Rohölverarbeitung am Standort Wesseling ab 2025 einzustellen. Die Rohöldestillationen in Köln-Godorf bleiben in Betrieb. Der Shell Verbund in Nord-West-Europa stellt die Versorgungssicherheit mit Kraftstoffen und anderen Mineralölprodukten in den kommenden Jahren sicher.
Shell will bis spätestens 2050 im Einklang mit der Gesellschaft ein Netto-Null-Emissionsunternehmen werden. Durch die Umbauten in Wesseling wird Shell Rheinland direkt jährlich eine Million Tonnen direkte CO2-Emissionen einsparen.
Im Juli wurde in Wesseling bereits Europas größte PEM-Wasserstoff-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff, REFHYNE, offiziell eingeweiht. Schon heute plant Shell die Errichtung einer 100-MW-Elektrolyse-Anlage. Daneben ist eine Bio-PTL-Anlage geplant, in der aus grünem Strom und Biomasse synthetische Flugkraftstoffe und Rohbenzin hergestellt werden. Beide Projekte befinden sich in einem fortgeschrittenen Planungsstadium, stehen aber noch vor einer finalen Investitionsentscheidung. Für eine Anlage zur Herstellung von Bio-LNG für den Schwerlastverkehr wurde die finale Investitionsentscheidung bereits getroffen.
„Die Transformation von den bislang noch energieintensiven Industrien hin zu klimaneutralen Unternehmen ist ein wichtiger Beitrag, um möglichst schnell den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu reduzieren, den Klimawandel zu bremsen und einen aktiven Ressourcenschutz zu betreiben“, sagte die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. „Daher begrüßen wir den von Shell angekündigten Umbau und die damit verbundene CO2-Neutralität des Raffineriestandortes sowie eines Großteils der dort erzeugten Produkte. Die heute vorgestellten Pläne für die ‚Rohölfreiheit‘ eines Teils der Raffinerie bis zum Jahr 2025 sind in diesem Zusammenhang ein eindrückliches Signal und auch ein wichtiger Schritt hin zum angestrebten Ziel eines klimaneutralen Energiesystems.“
„Als Raffinerie haben wir in den vergangenen Jahrzehnten auf dem fossilen Energiemarkt eine wichtige Rolle gespielt. Diese wollen wir künftig mit einem völlig veränderten Produktportfolio auch als Energy and Chemicals Park Rheinland übernehmen“, erläutert Dr. Marco Richrath, General Manager des Energy and Chemicals Park Rheinland. „Gerade im Zuge der Energiewende wollen wir Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ein verlässlicher Partner sein.“