Ein Führungswechsel mit Signalwirkung: Katrin Vernau übernimmt ab dem 1. Januar 2025 das Amt der Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR), dem größten Sender der ARD. Damit endet die elfjährige Amtszeit von Tom Buhrow, der den Sender nachhaltig geprägt hat. Vernau bringt umfangreiche Erfahrung und klare Ziele mit, um den WDR auf Erfolgskurs zu halten und weiterzuentwickeln.
Als Tom Buhrow 2013 das Ruder beim WDR übernahm, stand der Sender vor großen Herausforderungen. Schrumpfende Budgets, eine fragmentierte Medienlandschaft und der digitale Wandel zwangen die ARD-Anstalten zu Reformen. Buhrow, selbst Journalist mit Stationen bei den Tagesthemen und als Auslandskorrespondent, brachte eine Mischung aus Pragmatismus und Vision mit. Unter seiner Führung wurden die Programmdirektionen neu geordnet, die digitalen Angebote ausgebaut und die Kosten gesenkt – nicht ohne Widerstände. Mit dem Abbau von 500 Stellen setzte Buhrow schmerzhafte Einschnitte durch, die jedoch zur langfristigen Stabilität des Senders beitrugen.
„Der WDR ist heute ein anderer Sender als vor zehn Jahren“, resümiert Buhrow. „Digitaler, effizienter, schlanker. Ich bin stolz, Katrin Vernau ein gut aufgestelltes Haus übergeben zu können.“
Katrin Vernau, die aus Villingen-Schwenningen stammt und an renommierten Institutionen wie der Universität St. Gallen und der Columbia University studierte, bringt eine beeindruckende Karriere mit. Sie war Verwaltungsdirektorin beim WDR und leitete zuvor den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) interimistisch in einer schwierigen Phase. Ihre Erfahrung in Public Management, Unternehmensberatung und Hochschuladministration macht sie zu einer idealen Wahl, um die Herausforderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu meistern.
Für Vernau steht der WDR an einem Wendepunkt. „Wir sind auf einem guten Kurs – jetzt gilt es, die notwendigen Veränderungen mutig weiterzuführen“, erklärt sie. Besonders wichtig sei ihr der Dialog mit den Menschen in Nordrhein-Westfalen. Der WDR müsse nicht nur informieren, sondern auch nahbar bleiben. „Es geht immer darum, glaubwürdigen Journalismus und ein vielfältiges Programm anzubieten.“
Die kommenden Jahre dürften geprägt sein von weiteren Reformen. Die Priorisierung digitaler Inhalte und der Ausbau von Kooperationen innerhalb der ARD werden weiterhin im Fokus stehen. Mit Vernau tritt eine Führungspersönlichkeit an, die für Präzision und Dialog steht. Ihre Amtszeit, die bis Ende 2030 dauert, gibt ihr den nötigen Spielraum, um langfristige Strategien zu entwickeln und umzusetzen.
Für den WDR markiert dieser Führungswechsel nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels – eines, das sowohl Kontinuität als auch Innovation verspricht.