Annalena Baerbock, die im Dezember 2021 das Amt der Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland übernahm, steht zwei Jahre später im Fokus der „ZDFzeit“ für eine Zwischenbilanz. Die Frage, ob sie dem anspruchsvollen Posten gewachsen ist, wird in diesem Bericht aufgegriffen.
Die ersten zwei Jahre im Amt haben Baerbock vor erhebliche Herausforderungen gestellt, wie die Dokumentation verdeutlicht. Bereits kurz nach den schwierigen Koalitionsverhandlungen, die auf die Bundestagswahl 2021 folgten, sah sie sich mit der harten Realität der internationalen Politik konfrontiert. Innerhalb von nur 78 Tagen nach ihrer Amtseinführung ereignete sich der Überfall Russlands auf die Ukraine, der die deutsche Außenpolitik prägend beeinflusste. Baerbock betont, dass ohne diesen Angriff die deutsche Außenpolitik eine andere Richtung genommen hätte.
Seitdem hat die Grünen-Politikerin die Ukraine viermal bereist und positionierte sich deutlich im Streit um Sanktionen gegen Moskau und die Lieferung schwerer Waffen an Kiew. Trotz ihrer klaren Haltung zu einer wertebasierten Außenpolitik sieht sie sich auch internen Kritiken, insbesondere aus den Reihen ihrer eigenen Partei, ausgesetzt.
Die Dokumentation gewährt Einblicke in Baerbocks täglichen Arbeitsalltag als Außenministerin. Kameras begleiten sie auf Reisen in verschiedene Teile der Welt, darunter Irak, Brasilien, Kolumbien, Panama, USA und die Ukraine. Begegnungen mit Betroffenen, Amtskollegen, Fernsehinterviews und Pressekonferenzen zu globalen Krisen gehören zu ihrem Alltag. Dabei wird deutlich, wie jedes Wort gewertet wird und Auswirkungen haben kann – vor allem in einer Ära von sozialen Medien, in der Kritik schnell und öffentlich geäußert wird.
Die Herausforderungen ihres Amtes reflektiert Baerbock im Interview mit dem ZDF. Sie spricht über Selbstzweifel und betont die Bedeutung von Selbstkritik in der Politik. Der Film zeigt sie in verschiedenen Situationen, von humanitären Einsätzen bis zu politischen Treffen, und wirft dabei auch einen Blick auf die öffentliche Wahrnehmung, einschließlich der Kritik, die sie im Internet erfährt.
Zusätzlich liefert der Bericht Einsichten von prominenten politischen Persönlichkeiten wie Norbert Röttgen (CDU), Dorothee Bär (CSU), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) sowie Journalisten wie Christoph Schult („DER SPIEGEL“) und Marc Felix Serrano („NZZ“). Diese Interviews runden das Bild ab und geben einen umfassenden Einblick in die Sichtweisen auf Annalena Baerbock aus unterschiedlichen politischen Perspektiven.
Insgesamt zeichnet die Dokumentation ein facettenreiches Bild von Annalena Baerbock, ihrer Amtsführung, Selbstwahrnehmung und ihrer Rolle in der deutschen Außenpolitik.