Nürburgring. Der Mythos lebt – und wie! Pünktlich zum Saisonstart haben die Touristenfahrer am Wochenende die Motorengeräusche an den Nürburgring zurückgebracht. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften 16 Grad herrschte rund um die legendäre Nordschleife ein Treiben, wie man es zuletzt lange vermisst hatte. Tausende Besucher strömten an die Strecke, um dem Klang röhrender Motoren zu lauschen und die Rückkehr des Rings zu feiern. Auf dem frischen Asphalt drehten die ersten Fahrer bereits am frühen Samstagmorgen ihre Runden – mit breitem Grinsen hinter dem Steuer. „Endlich wieder Nordschleife!“, rief Christian Scherer aus Montabaur begeistert aus seinem BMW M3, während um ihn herum der Verkehr auf der Strecke fast schon an Feiertagsstimmung erinnerte.
Der Nürburgring hatte zuvor in den Wintermonaten kräftig investiert. Abschnitte wie Pflanzgarten, Kesselchen und Adenauer Forst wurden komplett neu asphaltiert. Auch die neue Ausfahrt an der Döttinger Höhe feierte Premiere – und wurde von vielen als echte Entlastung für den Verkehr auf der Strecke gelobt. „Die neue Ausfahrt funktioniert top. Zusammen mit der digitalen Streckensicherung fühlt es sich sicherer und entspannter an“, erklärt Nürburgring-Geschäftsführer Ingo Böder. Er spricht von einem gelungenen Auftakt in die Saison – und ergänzt: „Die Digitalisierung macht den Ring fit für die Zukunft.“ Dass die elektronische Sicherung der Strecke nun vollumfänglich läuft, war schon an diesem ersten Wochenende spürbar: keine langen Wartezeiten, zügiger Ablauf und deutlich mehr Sicherheit für alle Beteiligten.
Doch nicht nur die Technik sorgte für gute Laune. Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Für Content-Creator Misha Charoudin, der seit Jahren am Ring zuhause ist, ein denkwürdiger Moment: „So gutes Wetter zum Saisonstart habe ich in zehn Jahren nicht erlebt. Die neuen Asphaltabschnitte sind ein Traum. Einfach perfekt.“ Selbst weitgereiste Fans wie Tom Tisdale aus den USA, der mit seiner Corvette die Blicke auf sich zog, lobten die Bedingungen: „Der Grip ist klasse, man merkt die Arbeit, die hier investiert wurde.“ Auch George Basdos, extra aus Griechenland angereist, sprach von „einem magischen Tag, wie man ihn sich für einen Saisonstart nur wünschen kann“.
Rund um die Nordschleife sammelten sich indes auch die Zuschauer, als wäre der Ring nie weg gewesen. Familien, Motorsportfans und Gruppen von Freunden genossen bei Currywurst und Kaltgetränk die Sonne und die besondere Stimmung. „Es war wie ein großes Wiedersehen“, erzählt Viktoria Bochen, die nach eigenen Worten „die Leute und die Atmosphäre so sehr vermisst“ hatte. Selbst für Julien aus Frankreich, der über elf Stunden Anfahrt hinter sich hatte, stand fest: „Wenn die Saison so weitergeht, wird es ein großartiges Jahr.“ Am Ende bleibt von diesem Wochenende vor allem eines: das Gefühl, dass der Nürburgring zurück ist – lauter, bunter und voller Leben als je zuvor.