Am Samstagnachmittag nahm ein Lkw-Fahrer Autofahrern auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen die Kontrolle und verursachte eine Serie verheerender Unfälle. Die Fahrweise des Fahrzeugs war auffällig unsicher, als es gegen 16:25 Uhr auf der A46 bei Neuss in Schlangenlinien fuhr. Trotz erster Hinweise der Polizei, die das Fahrzeug bald lokalisieren konnte, missachtete der Fahrer die Anhaltezeichen der Beamten und setzte seine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fort.
Die Situation eskalierte weiter, als der Lkw auf die A1 wechselte. Auf dem Abschnitt zwischen Volmarstein und Hagen-West geriet der Fahrer in den Gegenverkehr und kollidierte mit mehreren Fahrzeugen. Der Lkw kam schließlich quer zur Fahrbahn zum Stehen. Der Fahrer, ein 30-jähriger Mann, der aus Polen stammt, wurde vor Ort festgenommen. Erste Ermittlungen deuteten auf einen möglichen Drogen- oder Alkoholkonsum hin, doch genaue Details wurden zunächst nicht veröffentlicht. Der Fahrer wurde in ein Krankenhaus gebracht, um ärztlich untersucht zu werden.
Insgesamt wurden bei dem Vorfall 50 Fahrzeuge in die Kettenreaktion verwickelt. Die Polizei meldete acht Schwerverletzte, darunter eine Person mit lebensgefährlichen Verletzungen. Weitere 18 Menschen erlitten leichtere Verletzungen. Der Unfall hatte gravierende Auswirkungen auf den Verkehr, und Autofahrer wurden durch den Verkehrsfunk gewarnt, die Autobahnen zu meiden. Doch aufgrund der chaotischen Lage konnten viele nicht rechtzeitig ausweichen.
Die Sperrungen auf den Autobahnen waren massiv. Besonders betroffen waren Abschnitte der A1 in Richtung Köln und Bremen, die bis zum frühen Sonntagmorgen für mehrere Stunden geschlossen blieben. Die Polizei schätzte, dass die Aufräumarbeiten und Sperrungen noch bis zum Mittag anhalten würden. Auch die Zahl der Verletzten könnte steigen, da nicht alle Betroffenen unmittelbar in medizinische Behandlung gelangten.
Das LKA NRW richtete ein Online-Portal ein, auf dem Zeugen Fotos oder Videos hochladen konnten, um die Ermittlungen zu unterstützen. Ermittler gingen davon aus, dass die Unfallserie über eine Strecke von etwa 60 Kilometern zwischen Neuss und Hagen verlief. Am Sonntagmorgen lagen noch keine weiteren Details zu den Ermittlungen oder dem Zustand des Fahrers vor.