Am Donnerstagvormittag, dem 10. Oktober, kam es in einer Wohnung für Auszubildende im Kölner Stadtteil Lindenthal zu einem umfangreichen Polizeieinsatz. Gegen 11.10 Uhr hatte eine aufmerksame Zeugin vor der Wohnungstür in der Blandina-Ridder-Straße einen starken Cannabisgeruch wahrgenommen und daraufhin die Polizei verständigt. Die eintreffenden Beamten trafen auf zwei Männer, die gerade dabei waren, die Wohnung mit Taschen und Kisten zu verlassen.
Bei der anschließenden Kontrolle der beiden Tatverdächtigen, 21 und 22 Jahre alt, entdeckten die Polizisten diverse eingeschweißte Drogen in ihrem Gepäck. Neben einer größeren Menge an Cannabis fanden die Beamten auch verschreibungspflichtige Medikamente. Die beiden Männer wurden vorläufig festgenommen und zur Wache gebracht, wo sie einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen wurden.
Die Polizei stellte in der Wohnung zudem umfangreiches Beweismaterial sicher. Dazu zählten ein Vakuumier-Gerät, eine Geldzählmaschine, eine Feinwaage sowie mehrere Plastikbeutel zum Einschweißen der Drogen. Auch Paket-Füllmaterial, Postbelege, mehrere Mobiltelefone und Sim-Karten wurden beschlagnahmt. Diese Funde deuten laut Polizeibericht darauf hin, dass die Wohnung nicht nur zum Konsum, sondern auch zum Handel mit den Drogen genutzt wurde.
Besonders brisant: Einer der Festgenommenen soll derzeit in dem Unternehmen, das die Wohnung zur Verfügung gestellt hat, eine Ausbildung absolvieren. Nach bisherigen Erkenntnissen habe er die gemieteten Räumlichkeiten jedoch nicht zu Wohnzwecken genutzt, sondern als Drogenumschlagplatz zweckentfremdet. Sein mutmaßlicher Komplize soll ihn dabei unterstützt haben.
Die Polizei hat ein Strafverfahren gegen die beiden Männer eingeleitet. Neben den Ermittlungen zur Herkunft und dem Verbleib der Drogen werden auch mögliche Netzwerke im Umfeld der Verdächtigen überprüft. Die beschlagnahmten Mobiltelefone und SIM-Karten sollen dabei helfen, weitere Kontakte und potenzielle Abnehmer der Drogen zu identifizieren.
Für das betroffene Unternehmen ist der Vorfall ein schwerer Schlag, da es ungewollt in den Fokus der Ermittlungen geraten ist. Ein Sprecher des Unternehmens betonte jedoch, dass die Wohnungsnutzung den Auszubildenden zur Erleichterung ihrer Berufsausbildung bereitgestellt worden sei und man keine Kenntnis von illegalen Aktivitäten gehabt habe.