Seit Dienstagfrüh ist die Maus-Statue, bekannt aus der beliebten „Sendung mit der Maus“, nicht mehr an ihrem Platz in Köln. Stattdessen ziert ein Schild den Standort, das besagt, die Maus sei auf einer wichtigen Mission unterwegs. Wer hinter dieser Aktion steckt, war zunächst unklar. Doch heute tauchte die Maus überraschend vor der Staatskanzlei in Mainz auf, begleitet von der Kampagnen-Organisation Campact. Diese erklärte, dass sie die Maus auf eine Reise geschickt habe, um gegen geplante Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) zu protestieren.
Die Maus soll in mehreren deutschen Städten Halt machen, um Aufmerksamkeit für die Thematik zu erzeugen. Die Aktion richtet sich insbesondere an die Ministerpräsidenten, die Ende Oktober bei der Konferenz in Leipzig über Änderungen der Rundfunkstaatsverträge entscheiden. Eine Entscheidung, die Einstimmigkeit erfordert, könnte maßgebliche Auswirkungen auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben.
Bereits letzte Woche startete Campact den Appell „Fakten statt Fake News: ARD und ZDF schützen“. Über 340.000 Menschen haben diesen Appell bislang unterzeichnet. Sie sehen die geplante Rundfunkreform als Gefahr für unabhängige und faktenbasierte Berichterstattung. „In Zeiten von Desinformationskampagnen ist es unverantwortlich, die Mittel für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu kürzen“, sagt Dr. Astrid Deilmann, Geschäftsführende Vorständin von Campact. „Eine Reform darf nicht auf Kosten der Qualität gehen.“
Wie reagiert der WDR?
Währenddessen hat die Polizei in Köln Ermittlungen eingeleitet, um die Umstände des Verschwindens der Maus zu klären. Es werde geprüft, ob es sich um eine Entführung oder eine politische Kunstaktion handelt, so eine Sprecherin. „Wir stehen in engem Austausch mit dem WDR“, teilte die Polizei mit. Der WDR, der bislang keinen Strafantrag gestellt hat, beobachtet die Entwicklungen aufmerksam. Programmdirektor Jörg Schönenborn kommentierte: „Das ist eine politische Aktion, die zwar ein Anliegen verfolgt, aber das Vorgehen muss genau geprüft werden.“
Campact betont, dass die Maus wohlbehalten ist und plant, sie nach der Tour zurückzugeben. Die Verhandlungen mit dem WDR über eine Rückgabe laufen. Die Diskussion um die geplanten Kürzungen und die Rolle des ÖRR bekommt durch die Maus-Aktion neuen Aufwind und wird nun auch in den Medien intensiv verfolgt.
Wir bleiben für euch dran und werden berichten, wie es der Maus geht und wann sie wieder zurückkommt!