Köln – In Köln-Klettenberg ist dem Besitzer mehrerer Schlangen eine „Südafrikanische Korallenschlange“ aus dem Terrarium entwichen. Der Besitzer hat dies am Sonntag, 14. Februar 2021, bemerkt und nach eigener erfolgloser Suche am frühen Montagmorgen, 15. Februar 2021, die Feuerwehr verständigt.
Bei dem Tier handelt es sich um eine „Südafrikanische Korallenschlange“ im Alter von sechs Monaten. Das Tier ist circa 20 Zentimeter lang und von geringem Durchmesser.
Es handelt sich bei der Schlange um eine Giftschlange, welche bei einem Biss ein Nervengift freisetzt. Da es sich um ein Jungtier handelt, sind die Giftmengen im Rahmen eines Bisses nach Expertenmeinung nicht vergleichbar mit denen eines ausgewachsenen Tieres. Jedoch ist auch hier mit äußerster Vorsicht vorzugehen.
Grundsätzlich ist mit einer leichten- bis mittelschweren Reaktion auf einen Biss zu rechnen. Jedoch sind schwere Reaktionen nicht auszuschließen.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand geht die Feuerwehr davon aus, dass sich das Tier noch in der Wohnung versteckt hält. Das Mehrfamilienhaus ist ein Zehn-Parteienhaus ohne bauliche Verbindung zu benachbarten Gebäuden. Die Bewohner haben bereits am frühen Morgen ihre Wohnungen verlassen und sind alle privat untergekommen. Seitens der Stadt Köln mussten in diesem Zusammenhang keine Betreuungsangebote geschaffen werden.
Insgesamt werden in der Wohnung zwölf Schlangen gehalten. Notwendige artenschutzrechtliche Genehmigungen zur Haltung liegen vor. Die Haltung der Schlangen in der Wohnung wird durch das Veterinäramt der Stadt Köln als vorbildlich bewertet.
Die betreffende Wohnung wurde bereits frühzeitig durch die Feuerwehr versiegelt. Keller- und Außenbereiche wurden umfänglich kontrolliert. Abfallbehältnisse wurden durch die „Fachgruppe Reptilien“ der Feuerwehr Düsseldorf ebenfalls kontrolliert. Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass sich das Tier in der Wohnung versteckt hält.
Aktuell laufen Vorbereitungen einer systematischen Suche innerhalb der Wohnung. Hierzu wird unter anderem Mehl ausgestreut um „Kriechspuren“ der Schlange zu erkennen. Daneben werden in einzelnen Räumen „Kriechsperren“ ausgebracht um eine weitere Flucht in andere Räume zu verhindern. Mit Kamera- und Endoskoptechnik werden schwer zugängliche Bereiche kontrolliert. Weiter werden Wärmequellen und Futterfallen ausgelegt, um das Tier anzulocken.
Durch die eingeleiteten Schutzmaßnahmen besteht aktuell keine Gefährdung für Anwohner. Da es sich um ein wechselwarmes Tier handelt, dessen Aktivität von der Außentemperatur abhängt, ist ein weiteres Fortbewegen bei Verlassen des Hauses bei den aktuellen Außentemperaturen unwahrscheinlich. Das Tier würde nach Aussage der Experten umgehend in eine „Kältestarre“ verfallen und bei länger anhaltenden Minusgraden auch verenden. Das in der Wohnung tätige Personal trägt Schutzkleidung um sich vor einem Biss zu schützen.
Neben der Feuerwehr sind weitere städtische Ämter vor Ort tätig. Dies sind das Ordnungsamt der Stadt Köln sowie das Umweltamt der Stadt Köln mit dem Veterinärbereich. Daneben steht die Feuerwehr Köln in engem Austausch mit dem Kölner Zoo. Der dortige Leiter des Aquariums, auch zuständig für Reptilien, steht den Einsatzkräften als Fachberater zur Seite. Die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr erfolgen hier in enger Abstimmung mit allen Beteiligten. Der Tierbesitzer steht den Einsatzkräften ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.
Sollte es wider Erwarten doch zu einem „Biss“ im Rahmen der Tätigkeiten kommen, so wurde von medizinischer Seite durch den Leitendenden Notarzt der Stadt Köln das Behandlungsschema in Abstimmung mit der Giftnotrufzentrale München (spezialisiert auf Giftschlagen) vorbereitet. Ein geeignetes Kölner Krankenhaus wurde informiert und ist im Bedarfsfall ebenfalls vorbereitet. Ein geeignetes „Gegengift“ steht für den Giftstoff nicht zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, gegebenenfalls unter Nutzung eines verwandten Gegengifts je nach Zustand.
Die Feuerwehr Köln ist aktuell mit knapp über 20 Einsatzkräften vor Ort. Neben der zuständigen Feuerwache Lindenthal und dem Führungsdienst der Branddirektion