Köln – Weil er sich nicht bewegen ließ, entschieden sie um 17.40 Uhr, den Zünder zu sprengen. Mit einem leichten Knall und einer gehörigen Portion Sand-Gischt, die gegen die Container-Wände schleuderte, wurde die Bombe schließlich unschädlich gemacht.
Mehr als 24 Stunden zuvor war die Bombe bei Bauarbeiten an der Bonner Straße Höhe Annastraße entdeckt worden. Am Morgen begannen die Vorbereitungen für die Evakuierung. 7.400 Anwohner*innen sowie zahlreiche Beschäftigte mussten ihre Wohnungen, Häuser und Arbeitsplätze verlassen. Um den Evakuierungsradius von 500 auf 400 Meter reduzieren zu können und damit einem Krankenhaus die Räumung zu ersparen, waren um den Blindgänger Container aufgestellt worden, die mit Sand gefüllt werden mussten. Bis 140 Kubikmeter angeliefert werden konnten, verging mehr Zeit als zunächst gedacht. Andererseits wäre auch die Evakuierung des Krankenhauses zeitintensiv gewesen und hätte für viele Patienten eine große Belastung dargestellt.
Für einen reibungslosen Ablauf sorgten rund 120 Mitarbeitende von Ordnungs- und Verkehrsdienst des Ordnungsamtes der Stadt Köln, Polizei, Feuerwehr und zahlreiche Kräfte von Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz. Sie transportierten 56 Gehbehinderte und Kranke, brachten sie in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen unter. 13 Corona-Positive wurden separat untergebracht. In der Sporthalle des Südstadions fanden über den Tag 144 Personen eine Unterkunft. Damit sie nicht auf Holzbänken sitzen mussten, stellte die nahe Europaschule Stühle zur Verfügung.