Blindgängerfund legt Stadtteil lahm
Am Donnerstagvormittag, 17. April 2025, wurde bei routinemäßigen Bauarbeiten an der Greinstraße in Köln-Sülz eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Es handelt sich um einen Fünf-Zentner-Blindgänger mit gefährlichem Langzeitzünder. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) wurde umgehend alarmiert. Noch am selben Tag soll die Bombe entschärft werden – ein Wettlauf gegen die Zeit hat begonnen.
500-Meter-Sperrzone: Tausende betroffen
Nach einer ersten Lageeinschätzung legten die Experten des KBD einen Sperrradius von 500 Metern rund um den Fundort fest. Davon betroffen sind rund 7.800 Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser bis zur Entschärfung verlassen müssen. Die Stadt Köln hat die Evakuierung mit Hochdruck in die Wege geleitet. Das Ordnungsamt koordiniert vor Ort alle Maßnahmen – von der Straßensperrung über den Transport hilfsbedürftiger Personen bis zur Einrichtung einer Anlaufstelle für Evakuierte, deren genauer Standort noch bekannt gegeben wird.
Verkehrsbehinderungen im Kölner Süden
Der Einsatz hat erhebliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr im Kölner Süden. Teile der Zülpicher Straße, Luxemburger Straße und Universitätsstraße sind bereits für den Individualverkehr gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar. Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) leiten Bus- und Bahnlinien um. Die Stadt Köln appelliert an die Bevölkerung, sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen auf ihrer Webseite sowie bei lokalen Medien zu informieren.
Entschärfung voraussichtlich am Abend
Ein genauer Zeitpunkt für die Entschärfung konnte aktuell noch nicht genannt werden. Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes werden jedoch erst nach vollständiger Evakuierung des Gefahrenbereichs mit der Arbeit beginnen. Der Einsatz birgt besondere Risiken, da es sich um eine Bombe mit Langzeitzünder handelt – ein Zündmechanismus, der über Jahrzehnte hinweg aktiv bleiben kann. Die Polizei überwacht die Absperrungen, während Feuerwehr und Rettungsdienste in erhöhter Bereitschaft sind.
Erinnerungen an den Krieg
Der Fund reiht sich ein in eine lange Liste von Weltkriegsbomben, die in Köln und anderen westdeutschen Städten noch Jahrzehnte nach Kriegsende entdeckt werden. Besonders in dicht bebauten Wohngebieten wie Sülz ist jeder Fund eine Herausforderung – logistisch wie emotional. Die Stadtverwaltung erinnert daran, dass derartige Funde auch heute noch lebensgefährlich sein können und appelliert an die Bevölkerung, alle Anweisungen der Einsatzkräfte strikt zu befolgen.
Update: 13:50Uhr
Straßensperrungen rund um den Fundort greifen
Nach dem Fund einer britischen Fünf-Zentner-Bombe mit Langzeitzünder in Köln-Sülz am Donnerstagvormittag haben die Einsatzkräfte mit der Umsetzung der Evakuierungsmaßnahmen begonnen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes durchlaufen derzeit die betroffenen Straßenzüge und fordern die Anwohnerinnen und Anwohner auf, ihre Wohnungen, Häuser und Betriebe zu verlassen. Der Sperrkreis mit einem Radius von 500 Metern ist mittlerweile fast vollständig abgeriegelt.
Dutzende Straßen im Kölner Süden gesperrt
Ein weit verzweigtes Netz von Straßensperrungen wurde eingerichtet. Unter anderem sind die Universitätsstraße ab Meister-Ekkehart-Straße, der Bruno-Kisch-Weg, der Zülpicher Wall und zahlreiche Nebenstraßen nicht mehr zugänglich. Auch wichtige Verkehrsachsen wie die Luxemburger Straße und die Berrenrather Straße sind betroffen – teilweise mit konkreten Hausnummern als Sperrgrenze. Der Südbahnhof bleibt geschlossen, zumindest am Ausgang Otto-Fischer-Straße.
Die vollständige Liste der aktuell gesperrten Straßen umfasst über zwanzig Straßenzüge, darunter auch kleinere Wohnstraßen wie die Düstemichstraße, Hummelsbergstraße oder die Arnulfstraße. Polizei und Ordnungsamt kontrollieren die Zugänge streng – nur autorisierte Einsatzkräfte dürfen sich im Gefahrenbereich aufhalten.
KVB muss Linienführung drastisch anpassen
Auch der öffentliche Nahverkehr ist erheblich eingeschränkt. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben umfangreiche Umleitungen in Kraft gesetzt:
– Die Buslinien 130, 134 und 142 fahren den Evakuierungsbereich nicht mehr an.
– Die Stadtbahnlinie 9 bleibt zwar auf regulärer Strecke, hält jedoch nicht mehr an der Haltestelle „Universitätsstraße“.
– Die Linien 12 und 18 enden bereits an der Haltestelle „Eifelplatz“.
Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet, um die betroffenen Abschnitte zwischen Eifelplatz, Barbarossaplatz und Sülz zu überbrücken. Die Deutsche Bahn (DB) ist von der Sperrung hingegen nicht betroffen – der Regional- und Fernverkehr läuft ohne Einschränkungen.
Entschärfung für den Abend vorgesehen
Sobald alle Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen sind und der Sperrkreis vollständig geräumt ist, wird der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung des Blindgängers beginnen. Ein exakter Zeitpunkt steht noch aus, wird aber nach jetzigem Stand am Donnerstagabend erwartet. Die Behörden bitten um Geduld und appellieren an die Bevölkerung, die Anweisungen vor Ort strikt zu befolgen und sich über die offiziellen Kanäle der Stadt Köln und der KVB über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Update: 15:34 Uhr
Evakuierungsradius erweitert
Um Personen in Sülz bestmöglich schützen zu können, wurde der Evakuierungsradius geringfügig angepasst. Im Süden wurden die Häuser Hummelsbergstraße 12 und Luxemburger Straße 199 in den Radius hineingenommen.
Update: 20:20 Uhr
Die Freigabe zur Entschärfung wurde erteilt. Da es sich um einen Langzeitzünder handelt, kann die Entschärfung der Weltkriegsbombe etwas länger dauern als normalerweise.
Update: 21:07 Uhr
Die Weltkriegsbombe in Sülz wurde erfolgreich entschärft. Die Straßensperren werden nun wieder aufgehoben. Anwohner*innen können in ihre Wohnungen zurückkehren.