In der Silvesternacht 2023/24 stand die Polizei Köln vor einer besonderen Herausforderung, als Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario für den Kölner Dom vorlagen. Über 1000 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, um die Sicherheit der Feiernden in Köln zu gewährleisten. Trotz der erhöhten Gefahrenlage verlief die Nacht größtenteils friedlich.Polizeipräsident Johannes Hermanns betonte, dass trotz der Herausforderungen ein friedliches Weihnachtsfest und eine sichere Silvesternacht gefeiert werden konnten.
Anschlagspläne vereitelt: Festnahmen und Ermittlungen
Bereits am 31. Dezember nahm die Polizei drei Männer mit tadschikischer bzw. usbekischer Staatsangehörigkeit im Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen in Gewahrsam. Ein weiterer deutsch-türkischer Mann wurde am Abend des 31. Dezembers in Bochum festgesetzt. Ein Richter wird nun über die Fortdauer der freiheitsentziehenden Maßnahmen entscheiden.
Einsatzbilanz und Sicherheitsmaßnahmen
Bis 6 Uhr morgens wurden in Köln und Leverkusen 65 Platzverweise erteilt, 23 Personen in Gewahrsam genommen und Strafermittlungen wegen verschiedener Delikte eingeleitet. Insgesamt blieben die Einsätze erfolgreich, und die gezielten Maßnahmen der Polizei verhinderten größere Zwischenfälle.
In Bocklemünd räumten Bereitschaftspolizisten nach dem Beschuss mit Feuerwerkskörpern kurzfristig die Platzfläche im Görlinger Zentrum. Eine Frau, die sich der Personalienfeststellung widersetzte, verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam.
Insgesamt wurden vier Angriffe auf Einsatzkräfte mit pyrotechnischen Gegenständen gemeldet, jedoch blieben die Beamten unverletzt. Die Polizei lobte die Wirksamkeit ihres Einsatzkonzepts, das durch Präsenz und entschlossenes Eingreifen der Polizistinnen und Polizisten frühzeitig gegen Randalierer vorging.
Stadt Köln zieht positive Bilanz
Stadtdirektorin Andrea Blome dankte der Polizei für ihr schnelles und umsichtiges Handeln zum Schutz der Bevölkerung vor einer möglichen Terrorgefahr. Das städtische Sicherheitskonzept zum Böllerverbot in der Domumgebung unterstützte die polizeilichen Maßnahmen optimal. Weder beim Ordnungsamt noch bei der Feuerwehr sind bisher schwerwiegende Vorfälle bekannt.
Sicherheitsvorkehrungen der Stadt Köln
Die Stadt Köln hatte über 300 Sicherheitskräfte eingesetzt, um das Domumfeld durch Schleusen-Kontrollen zu schützen und das Mitnahmeverbot von Feuerwerkskörpern zu kontrollieren. Die Mitnahmeverbotszone wurde auf Bitten der Polizei bereits um 18 Uhr eingerichtet. Die Stadt stellte außerdem Fahrzeuge der AWB zur Verhinderung von Überfahrtaten zur Verfügung.
Ordnungsamt zieht Bilanz
Das Ordnungsamt verzeichnete insgesamt 807 Einsätze, wobei es keine tätlichen Übergriffe gegen die Außendienstmitarbeitenden gab. Es wurden 27 ordnungsbehördliche Maßnahmen getroffen, 21 Sicherstellungen durchgeführt und 27 Personen aufgrund von persönlichen Eigenschaften am Abbrennen von Feuerwerk gehindert. Im Jugendbereich wurden 18 Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz festgestellt.
Feuerwehreinsätze und Fazit
Die Feuerwehr Köln musste insgesamt 807 Einsätze alarmieren, darunter 177 Feuereinsätze. Dank des schnellen Eingreifens der Einsatzkräfte konnten größere Brände verhindert werden. Der Rettungsdienst wurde 588 mal alarmiert, und es gab keine Meldungen über Gewaltübergriffe an Einsatzkräfte.
Die Silvesternacht in Köln verlief nach den ersten Einschätzungen der Stadt weitgehend ruhig und sicher. Die Zusammenarbeit von Polizei, Stadt und anderen Sicherheitskräften trug maßgeblich dazu bei, potenzielle Gefahren zu entschärfen und eine sichere Feier für die Bevölkerung zu ermöglichen.