In der Nacht zu Mittwoch (24. Mai) haben bislang Unbekannte in Kerpen-Türnich im Vorraum einer Bank mindestens einen Sprengsatz gezündet. Spezialisten des Landeskriminalamtes waren am Einsatzort und sicherten Hinweise, die auf einen zweiten Sprengkörper hindeuten. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an.
Die Spurensuche ist bereits abgeschlossen, die Ermittler der Kriminalkommissariats 22 kümmern sich auf Hochtouren um die Aufklärung dieser schwerwiegenden Straftat.
Gegen 2 Uhr meldete ein Zeuge, dass er die Alarmanlage einer Bankfiliale in der Straße „Am Markt“ wahrnehme. Der Anrufer schilderte, dass zwei Männer den Vorraum mit den Geldautomaten betreten hätten. Kurz darauf soll es zu einer starken Detonation gekommen sein.
Erste Ermittlungen ergaben, dass die Täter ohne Beute die Filiale verließen. Ursächlich hierfür könnten die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen der Bank sein. Nach derzeitigem Sachstand lösten die Täter beim Eindringen in das Foyer nicht nur die installierte Alarm- sondern auch die Vernebelungsanlage im Vorraum der Bank aus.
Der ausgebrachte Nebel dürfte den Unbekannten die Sicht genommen haben. Zusätzlich erschwerten taktisch aufgestellte Trennscheiben den Tätern die Bewegung im vernebelten Raum. Die Männer sollen nach der Tat zu einem Komplizen in einen hochmotorisierten Audi gestiegen und mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Landesstraße (L) 496 geflüchtet sein.
Alarmierte Polizisten nahmen umgehend die Fahndung nach den Flüchtigen und dem Fahrzeug auf. Weitere Beamte evakuierten eine Anwohnerin aus ihrer Wohnung über der Bankfiliale. Die Seniorin gab an, unverletzt zu sein. Ein Statiker prüfte das beschädigte Gebäude und gab Entwarnung. Es besteht nach Einschätzung des Sachverständigen keine Einsturzgefahr. Gemeinsam mit Beamten des Landeskriminalamtes sicherten Kriminalpolizisten des Rhein-Erft-Kreises und der Polizei Köln die Spuren am Tatort.