In der Nacht zum Sonntag hat sich in Kerpen-Sindorf ein mutmaßliches Tötungsdelikt ereignet, das derzeit Polizei und Staatsanwaltschaft intensiv beschäftigt. Gegen 1 Uhr entdeckte der Sicherheitsdienst einer kommunalen Unterbringungseinrichtung die leblose Körper eines 29-jährigen syrischen Flüchtlings in einem Wohncontainer an der Straße Bruchhöhe. Der Mann wies sichtbare Verletzungen auf, die auf massive Gewalteinwirkung hindeuten. Die Kriminalpolizei Köln hat umgehend eine Mordkommission eingesetzt.
Die Umstände des gewaltsamen Todes werfen viele Fragen auf – nicht zuletzt, weil sich nach ersten Ermittlungen ein lautstarker Streit am frühen Samstagmorgen gegen 4.20 Uhr im Wohnbereich des Opfers ereignet haben soll. Seit diesem Zeitpunkt wurde der Mann nicht mehr gesehen. Wer an der Auseinandersetzung beteiligt war, ist bislang unklar.
Die Polizei sicherte in der Nacht den Tatort weiträumig ab und stellte Spurenmaterial sicher, das nun labortechnisch ausgewertet wird. Ein Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft Köln angeordneten Obduktion steht noch aus. Es soll Aufschluss über die genaue Todesursache und den Zeitpunkt des Verbrechens geben.
Die Ermittler prüfen nun die sozialen Kontakte des Verstorbenen innerhalb der Unterkunft, befragen Mitbewohner sowie das Sicherheitspersonal. Auch Aufnahmen aus möglicherweise vorhandener Überwachungstechnik werden ausgewertet. Die Spurensicherung konzentriert sich zudem auf den Wohncontainer selbst, in dem das Opfer gefunden wurde.
Die kommunale Einrichtung in Kerpen-Sindorf bietet Platz für eine größere Zahl an Geflüchteten – oft unter beengten Bedingungen. Konflikte sind dort nicht ungewöhnlich, eskalieren jedoch selten auf diese tragische Weise. Die Hintergründe des Streits, der offenbar in Gewalt mündete, sind bislang ungeklärt.
Die Mordkommission bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer in der Nacht von Freitag auf Samstag oder in den Stunden danach ungewöhnliche Beobachtungen in der Umgebung der Bruchhöhe gemacht hat, wird gebeten, sich an die Polizei Köln zu wenden. Jede noch so kleine Information könne bei der Aufklärung des Tötungsdelikts in Kerpen helfen.
Die Ermittlungen dauern an.