Nach hitziger Diskussion in die richtige Richtung
Wesseling (Red.) die Feuer- und Rettungswache der Stadt Wesseling wurde seit ihrer Errichtung 1974 baulich nur unwesentlich verändert. Mittlerweile ist das Gebäude am Kronenweg schlicht zu klein und entspricht auch nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Feuerwache. Die Verwaltung hat dem Rat der Stadt Wesseling daher auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Stark aus Siegen vorgeschlagen, an der Hubertusstraße auf städtischem Grund eine neue Feuerwache zu errichten.
Bei der Ratssitzung am 16. Juni wurde hitzig über die von der Stadt vorgelegte Machbarkeitsstudie diskutiert, von seitens der CDU-Fraktion Wesseling wurde Bürgermeister Erwin Esser vorgeworfen, dass man die Machbarkeitsstudie ohne rechtliche Grundlage gemacht hätte, da Wesseling keinen Aktuellen Brandschutzbedarfsplan.
Esser erklärte im Wortgefecht mit CDU-Fraktionsvorsitzenden Manfred Rothermund das sei so nicht richtig „Am 1. Januar 2016 trat das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) in Nordrhein-Westfalen in Kraft und man müsse innerhalb von 5 Jahren einen neuen Brandschutzbedarfsplan erarbeiten, dieser würde bis Ende 2020 vorliegen“
Rückblick:
Bereits 2017 hatte die Feuerwehr eine Aufstellung des aktuellen und zukünftigen Raumbedarfs vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Wesseling erstellt. Der Hauptausschuss beauftragt im September 2017 die Verwaltung, eine Gesamtkonzeption für die Feuer- und Rettungswache Kronenweg zu erstellen. Zur Sicherung und Erweiterung des Standortes am Kronenweg sollen mit dem Investor des Nebengrundstücks Kaufverhandlungen geführt werden. Bei den Planungen sollte eine räumliche Trennung des Haupt- und Ehrenamtes berücksichtigt, sowie der gesamte Personal- und Materialbestand anhand von Fallzahlen überprüft werden. Der Auftrag soll Grundlage für die Haushaltsplanung 2018 und die mittelfristige Finanzplanung sein.
Dies war die Basis auf dem das Architekturbüro Stark zum einen, Entwicklungsvarianten am alten Standort Kronenweg unter Einbeziehung der Nachbargrundstücke und zum anderen zum alternativen Standort Hubertusstraße erarbeitete.
Im Ergebnis empfiehlt das Büro den neuen Standort. Dort kann ein optimiertes Raumprogramm für eine zukunftsweisende Feuerwache geschaffen und zugleich eine derzeit teilweise brachliegende Grünfläche hochwertig genutzt werden. Zudem wird am Kronenweg ein Grundstück frei, dass Nachnutzungs- und Entwicklungspotential birgt. Auch die Lage innerhalb des Stadtgebiets spricht für den neuen Standort. Denn dort wäre gegebenfalls eine direkte Zufahrtsmöglichkeit zur A555 denkbar.
Ein Umbau im Bestand am Kronenweg stört den Betrieb, dauert länger und wird teurer. Zudem wären dort weitere Flächen anzukaufen und für diese auch Baurecht zu schaffen. Auf dem begrenzt großen Gelände sind bei Erhalt der Bestandsgebäude sich kreuzende Wege für Fahrzeuge und Einsatzkräfte kaum zu vermeiden. Ein Neubau am alten Standort im alten Gebäude ist unter Beibehaltung des laufenden Betriebs in der bekannt hohen Qualität kaum zu leisten und belastet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die ehrenamtlichen Kräfte über Gebühr.
„Der Standort an der Hubertusstraße birgt zudem den Vorteil, dass er für eine Feuer- und Rettungswache optimal genutzt wäre. Dem städtebaulichen Konzept zur Weiterentwicklung Wesselings trotz und mit der Nähe zu den störfallanfälligen Werken der Industrie folgend wäre dort keine schutzbedürftige Nutzung, wie zum Beispiel Wohnungsbau oder eine Kita möglich“, erläutert der Erste Beigeordnete Gunnar Ohrndorf. Für diesen Standort müsse jedoch zunächst ein Bebauungsplanverfahren angestrebt werden, was wiederum Zeit in Anspruch nehme.
Der Rat hat bestätigt, dass ein Neubau notwendig ist, möchte aber zunächst die Voraussetzungen für den Standort Hubertusstraße nochmals prüfen lassen, bevor eine Entscheidung fallen soll. Parallel dazu soll die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans vorangetrieben werden. Das städtische Grundstück an der Hubertusstraße ist bisher im Flächennutzungsplan als Friedhofserweiterungsfläche vorgesehen, die angesichts der Bestattungsgewohnheiten (wie zum Beispiel Urnenbestattungen) nicht benötigt werden wird.
Qulle: wpd/ka / CDU Wesseling
Foto: CDU Wesseling/Löffler & AF