Die Staatsanwaltschaft Köln, das Hauptzollamt Köln und das Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Köln durchsuchen seit den frühen Morgenstunden in einem umfangreichen Verfahrenskomplex gegen über 60 Beschuldigte aus der Transportbranche rund 20 Objekte, darunter Wohn- und Geschäftsräume, in Köln, Frechen, Hürth und München. Gesucht werden unter anderem Geschäfts- und Vertragsunterlagen sowie Kommunikation zwischen den Beschuldigten.
Gegen drei Hauptbeschuldigte wurden Haftbefehle vollstreckt.
Neben 155 Zollbeamten sind 55 Kräfte der Steuerfahndung und der Finanzämter im Einsatz.
Gegenstand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Köln ist das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt sowie Steuerhinterziehung im Zeitraum 2018 bis heute. Den Hauptbeschuldigten wird vorgeworfen, unter Einsatz von angeblichen Subunternehmen Arbeitnehmer als Paketzusteller sowie Büro- und Werkstattangestellte „schwarz“ beschäftigt zu haben.
Der Schaden durch nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge wird derzeit auf einen unteren zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Der Steuerschaden liegt geschätzt im oberen einstelligen Millionenbereich.
Im Rahmen der heutigen Maßnahmen wurden auch Vermögensarreste in Höhe von über 16 Millionen Euro zur Sicherung von Vermögenswerten vollstreckt. Über die Höhe und Gegenstände der Vermögenssicherung können derzeit noch keine Angaben gemacht werden.