Kehrtwende der NRW-Landesregierung ist ein Teilerfolg des Widerstandes vor Ort. Bündnis von Betroffenen fordern „Für echten Klimaschutz müssen alle sechs Dörfer gerettet werden“
Der neue Ministerpräsident von NRW, Hendrik Wüst, hat heute in seiner ersten Regierungserklärung verkündet, dass NRW zu einem früheren Kohleausstieg 2030 bereit sei. Er wolle im Rheinischen Braunkohlerevier „so viele Dörfer wie möglich“ erhalten.
Sollte es zu einem Kohleausstieg 2030 kommen, so würde die Kohle unter den Dörfern Kuckum, Keyenberg, Berverath, Oberwestrich und Unterwestrich nicht mehr benötigt, so Wüst. Das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ sieht in dieser Botschaft einen riesigen Teilerfolg des Widerstandes vor Ort, betont jedoch, dass für echten Klimaschutz auch die akut bedrohte Ortschaft Lützerath erhalten werden müsse.
„Dass Ministerpräsident Wüst zu einem Kohleausstieg 2030 bereit ist, zeigt, wie wirkungsvoll unser Widerstand ist. Aber um die 1,5°-Grenze einzuhalten, reicht es nicht aus, einige unserer Dörfer zu retten. Zur Einhaltung der Klimaziele müssen alle sechs bedrohten Dörfer, insbesondere auch Lützerath, erhalten bleiben und der Tagebau Garzweiler muss 2026 stillgelegt werden“, so David Dresen aus dem bedrohten Dorf Kuckum.
Das Bündnis kündigte an, dass die Proteste am Tagebau Garzweiler weiter gehen würden. Am Sonntag hatten 5000 Menschen in Lützerath für den Erhalt des Dorfes demonstriert. Für den kommenden Monat seien bereits mehrere Aktionen in Planung. Man kämpfe so lange weiter, bis auch Lützerath gerettet sei und die Kohlebagger stillstehen.