2020 sollte eigentlich ein Jahr wie jedes Jahr werden, aber nur fast – Im Oktober feiern sie 25-jähriges Betriebsjubiläum in Wesseling.
Wesseling (red.) – Angelika und Peter Kühweidler sind ein fester Bestandteil der Wesselinger Gastronomie. Ihr erstes Restaurant “König-Eck”war auf der Keldenicher Str. und seit gut 13 Jahren sind Sie mit dem “Zum Österreicher” auf der Bonner Str. 20 in Wesseling ansässig. Seit 16 Jahren sind Sie für die Bewirtung der Karnevalssitzungen in der Kronenbuschhalle verantwortlich und sind gastronomische “Gastgeber” beim alljährlichen Open Air Konzert des Stadtfests in Wesseling. Weniger bekannt ist Ihre, karitative Seite. Seit Jahren verwöhnen Sie auf eigene Kosten alleinstehende Rentnerinnen und Rentner an Heiligabend mit einem festlichen Weihnachtsessen im Pfarrsaal von St. Andreas – um nur ein Beispiel zu nennen.
Mit der Corona Pandemie ist nun alles anders. Während ihres zweiwöchigen Jahresurlaubs in Peter, s österreichischer Heimat kam der Lockdown. Das Ehepaar Kühweidler musste zudem noch für 2 Wochen in Quarantäne “Wir waren zwar nicht in Ischgl” scherzte der gebürtige Kärntner. Aber Urlaub in Österreich war für die Behörden hier Grund genug, um Quarantäne anzuordnen. Das Restaurant wieder öffnen, bereits gebuchte Familienfeier ausrichten, davon konnte plötzlich keine Rede mehr sein. Stattdessen für längere Zeit Ungewissheit verbunden mit der täglichen Frage nach dem “Wann, Wie und ob dieses Jahr wieder geöffnet werden kann”.
So wie die ersten Lockerungen kamen, starteten die Kühweidlers zunächst mit dem „Außer Haus Verkauf“. Viele Stammgäste machten regen Gebrauch von der Möglichkeit und mit eingeschränkten Speisekarte wurde von Freitag bis Sonntag der Betrieb zumindest notdürftig über Wasser gehalten.
Bei der Wiedereröffnung des regulären Restaurantbetriebs verzichteten die Kühweidlers, wie viele andere auch, auf eine abgespeckte Speisekarte. Der Betrieb sollte so gut es ging wieder normal anlaufen. Die Angestellten wurden aus der Kurzarbeit zurück geholt und zuvor noch das vorgeschriebene Hygienekonzept erstellt und abgenommen. Verkauft wurden dann in den ersten Wochen im Schnitt 2-8 Essen pro Tag, ein absolutes Minusgeschäft. Peter Kühweidler hatte schlaflose Nächte, dem mit Leib und Seele Gastronom brach förmlich das Herz, tagtäglich das nahezu leere Restaurant zu sehen.
Mit den Lockerungen Anfang Juni wagten Sie dennoch den nächsten Schritt und investierten in Trennwände mit Plexiglas Scheiben, in Wesseling bislang einzigartig. So können alle Tische im Restaurant und auch im Biergarten genutzt werden. Die Gäste sollen gut essen können und sicher vor einer Infektion sein.
Das ist dem Ehepaar wichtig, denn auch sie gehören zur Risikogruppe. „Wir wollen das unsere Gäste und wir sicher sind“.
Das Geschäft läuft trotzdem noch schleppend, viele Stammgäste haben noch Angst vor einem Restaurantbesuch Hinzu kommt, dass zahlreiche Menschen weniger Geld zur Verfügung haben, wer in Kurzarbeit ist kann es sich nicht leisten auswärts zu essen.
Ob die staatliche Corona Hilfe tatsächlich eine Hilfe gewesen sei, wollte EKN wissen.“Nein“, sagt Angelika Kühweidler.“ Während des Lockdowns fielen trotzdem monatlich zahlreiche fixe Kosten zu Hause und im Restaurant an und auch wir müssen krankenversichert sein. Mit der Wiedereröffnung fielen dann auch wieder die Personalkosten an. Da kommt man mit € 9.000,00 auf drei Monate verteilt nicht sonderlich weit und Kredite müssen ja auch wieder zurückgezahlt werden.“
Wenige Monate vor dem silbernen Jubiläum stellen Beide fest, dass sie jetzt im wahrsten Sinne des Wortes wieder von vorne anfangen. Sie wollen und sie müssen dennoch weiter machen, „wir sind nun seit fast 25 Jahren Selbstständig, aufgeben wäre fatal“, so Angelika Kühweidler. Pläne für das Jubiläum hat Peter Kühweidler auch schon und hofft, das ihm Corona nicht in die Quere kommt. „Wir werden sehen wie es im Herbst ist“, so Peter Kühweidler
Besuchen Sie die Internetseite: Restaurant „Zum Österreicher“
Foto: Alexander Franz