Es war ein Bild, das sich tief ins Gedächtnis brannte. 13.500 Menschen versammelten sich auf dem Kölner Neumarkt, Regenbogenflaggen wehten im Wind, Parolen gegen Rechtsextremismus hallten durch die Straßen. Die Demonstration „Wähl Liebe“ hatte bundesweit mobilisiert. Wenige Tage vor der Bundestagswahl sendeten Tausende ein unmissverständliches Signal: Kein Platz für Hass, kein Platz für die AfD.
Auf der Bühne sprach Uwe Weiler vom ColognePride e.V. als Moderator. Neben ihm traten bekannte Gesichter auf: Sven Lehmann, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Vertreter des DGB Köln-Bonn und Aktivisten aus dem queeren Netzwerk NRW. Die Botschaft blieb eindeutig: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie müsse verteidigt werden, jeden Tag.
Besonders bezeichnend: Auch der 1. FC Köln, die Aidshilfe Köln und zahlreiche Organisationen schlossen sich an. Die Sorge vor einem Rechtsruck hatte längst die breite Gesellschaft erreicht. Redner erinnerten an die jüngsten Enthüllungen über rechtsradikale Netzwerke. Der Ruf nach Konsequenzen wurde laut. Eine Partei, die sich nicht mehr scheute, demokratische Grundwerte zu untergraben, stand im Fokus.
Gegen 12:35 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Menschenmassen zogen durch die Innenstadt, begleitet von Transparenten und Plakaten, die keine Zweifel ließen. Der Protest endete am Nachmittag mit einer Abschlusskundgebung, Livemusik und eindringlichen Appellen zur Wahl.
Der 23. Februar rückte näher. Die Frage stand im Raum: Würde Deutschland demokratisch, offen und tolerant bleiben? Oder eine Richtung einschlagen, die das Land nachhaltig verändern würde?
Die Bilder aus Köln erzählten eine klare Geschichte. Eine, die vielleicht entscheidend für den Ausgang der Wahl sein könnte.