In der Nacht zu Mittwoch kam es in Kerpen zu einer dramatischen Verfolgungsjagd, die für vier Jugendliche im Krankenhaus endete. Die Polizei wollte gegen 2 Uhr in Kerpen einen Audi kontrollieren. Doch statt zu bremsen, gab der Fahrer Gas und versuchte, sich der Kontrolle zu entziehen. Was folgte, war eine atemlose Verfolgung, die die Polizei mit fünf Streifenwagen aufnahm.
Der Wagen des flüchtenden Fahrers raste mit bis zu 120 km/h durch die Straßen von Kerpen, wobei er mehrere Verkehrsregeln missachtete. Die Polizei setzte mit 5 Streifenwagen alles daran, den Fahrer zu stoppen. Doch dieser schien entschlossen, sich der Kontrolle zu entziehen, und versuchte, die Verfolger abzuhängen. Es war eine riskante Jagd, bei der es nur eine Frage der Zeit war, bis das flüchtige Fahrzeug die Kontrolle verlieren würde.
Die Verfolgung erreichte ihren dramatischen Höhepunkt auf der Landstraße 496, als der Fahrer, offenbar aufgrund der hohen Geschwindigkeit und der rutschigen Straßenverhältnisse, die Kontrolle über den Wagen verlor. Zuvor hatten Beamte beabsichtigt, den Flüchtigen zu stoppen und stellten in Höhe der Kreuzung der Berrenrather Straße einen Streifenwagen mit Blaulicht auf die Rechtsabbiegerspur der L 496, Fahrtrichtung Frechen ab. Kurze Zeit später kollidierte der Audi aus bislang bisher nicht abschließend geklärter Ursache mit den durch Scheinwerfer und Blaulicht erkennbar gemachten Streifenwagen, prallte links gegen eine Leitbarke und kam schließlich im angrenzenden Grünstreifen zum Stehen.
Die vier Jugendlichen wurden bei dem Unfall teils schwer verletzt. Und durch den Rettungsdienst in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. Die genauen Verletzungen sind bislang nicht bekannt.
Der minderjährige Fahrer des Wagens hatte keinen Führerschein, was das kriminelle Risiko der Flucht noch weiter verstärkte. Auch seine drei Mitfahrer, allesamt minderjährig, waren nicht berechtigt, ein Fahrzeug zu führen. Die Polizei ermittelt nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und fahrlässiger Körperverletzung.
„Das Verhalten des Fahrers war gefährlich“, machte ein Polizeisprecher deutlich. „Hier stehen diverse teils schwerwiegende Verkehrsverstöße im Raum. Diese verantwortungslose Fahrt hätte noch deutlich schlimmere Folgen haben können.“
Polizisten sperrten die Unfallstelle ab, stellten den Audi sicher und nahmen den Verkehrsunfall auf. Beamte des Verkehrsunfallaufnahmeteams der Polizei Köln unterstützten die Einsatzkräfte aus dem Rhein-Erft-Kreis. Mitarbeitende eines Transportunternehmens schleppten den beschädigten Streifenwagen, sowie den Audi ab. Experten einer Fachfirma reinigten die Straße. Der 17-jährige Fahrer muss sich nun wegen des Verdachts des Verstoßes gegen verschiedene Verkehrsdelikte in einem Verfahren verantworten.