Eine Sanierung alter Gebäude birgt häufig Überraschungen, statt der ursprünglich veranschlagten 7,75 Mio. Euro wird das Projekt mit 12,4 Mio. Euro zu Buche schlagen.
Wesseling. (wpd/ka) Eine Sanierung alter Gebäude birgt häufig Überraschungen. Das ist schon bei Einfamilienhäusern so. Was hat dann erst ein Schwimmbad, das 1966 eröffnet wurde, zu bieten? Bis zu vierlagig geflieste Wände, Hohlräume unter der Bodenplatte, ein völlig durchnässtes Flachdach unter dem Satteldach.
Schon während der Abbruch- und Rohbauarbeiten zu Beginn der Sanierung im September 2018 zeigte das Gartenhallenbad, welche Tücken seine Gebäudesubstanz bereithält. Nach mehr als anderthalb Jahren Bauzeit ist klar statt der ursprünglich veranschlagten 7,75 Mio. Euro wird das Projekt mit 12,4 Mio. Euro zu Buche schlagen.
Die entsprechende Bereitstellung weiterer Haushaltsmittel wurde während der coronabedingt sitzungsfreien Zeit im Frühjahr bereits per Dringlichkeitsentscheidung gefasst und nun im Juni vom Ausschuss für Sport und Freizeit genehmigt. Zuvor konnten die Ausschussmitglieder sich bei einer Baustellenführung und anhand einer Präsentation des Chef-Planers einen Überblick über den Sachstand machen.
Die Verwaltung und das von ihr beauftragte Planungsbüro gehen davon aus, dass das Bad im Frühsommer 2021 fertig ist. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass bei den letzten Auftragsvergaben im Sommer und Herbst und bei deren Umsetzung nichts Unvorhergesehenes mehr passiert. Ursprünglich war die Wiedereröffnung für den Sommer 2020 geplant.
Wenn die Schwimmerinnen und Schwimmer das neue Gartenhallenbad wieder in Beschlag nehmen können, wird es von innen und außen hochmodern saniert sein. Ein optimiertes Abbild des alten Gartenhallenbades, an dem die Wesselingerinnen und Wesselinger so hängen. Das ganze Bad wird in warme Rot-Töne getaucht, der Eingangsbereich neugestaltet und ein beleuchteter Schriftzug an der Außenfassade angebracht. Lichtkuppeln sorgen im Umkleidebereich für Tageslicht. Das Lehrschwimmbecken und die Schwimmhalle werden zukünftig durch eine gläserne Wand getrennt, damit die höhere Temperatur im Bereich des Lehrschwimmbeckens auch spürbar ist.
Die Sauna zieht aus dem Keller ins Erdgeschoss. Saunagäste können dann den schönen Ausblick in den Garten genießen. Eine Aufguss-Sauna für 35 Personen und eine Farblichtaroma-Sauna laden zum Entspannen ein. Als neue Attraktionen kommen ein Dampfbad, eine runde Erlebnisdusche und ein Eisbrunnen hinzu. Natürlich werden auch die Ruhezonen deutlich größer und attraktiver gestaltet.
Ein Schlafruheraum und ein Kaminzimmer als Kommunikationsraum mit dezenter Musikuntermalung und indirekter Beleuchtung vervollständigen die neue Wohlfühloase. Ganz wichtig: alle Ebenen sind zukünftig barrierefrei per Aufzug erreichbar und in beide Schwimmbecken ist ein behindertengerechter Einstieg möglich. Erneuert werden die Elektro-, Heizungs-und Sanitäranlagen, die Badewassertechnik und es werden zwei neue Lüftungsanlagen eingebaut.
Foto: Stadt Wesseling