Das Kölner Landgericht hat am Donnerstag das Urteil im Prozess gegen Thomas Drach verkündet. Der 63-jährige, der in den 1990er Jahren durch die Entführung von Jan Philipp Reemtsma bekannt wurde, wurde wegen Raubs und versuchten Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. Zusätzlich ordnete die Kammer Sicherungsverwahrung für den Verurteilten an.
Die Anklage basierte auf drei Raubüberfällen auf Werttransporter, die Drach in den Jahren 2018 und 2019 in Köln und Frankfurt am Main begangen haben soll. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er bei zwei dieser Überfälle Schüsse auf die Geldboten abgab, die schwere Verletzungen erlitten. Ein weiterer Raubüberfall in Limburg konnte ihm jedoch nicht nachgewiesen werden.
Trotz der eindeutigen Beweislage hatte Thomas Drach stets alle Vorwürfe bestritten. Seine Verteidiger hatten sogar einen Freispruch beantragt. Das Gericht folgte jedoch dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verhängte die 15-jährige Freiheitsstrafe sowie die Sicherungsverwahrung.
Der Prozess gegen Thomas Drach dauerte fast zwei Jahre und endete am 100. Verhandlungstag. Die Verhandlungen fanden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Nach der Verbüßung der Haftstrafe wird Drach in den Maßregelvollzug überstellt und bleibt somit weiterhin in Haft.